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Verhaltenssprechstunde

Was ist eine Verhaltenstherapie?
Was sind Ursachen für Verhaltensstörungen/-probleme?
Was sind die Ziele und Grenzen der Verhaltenstherapie?
Wie lange dauert eine Verhaltenstherapie?
Wie läuft nun eine Verhaltenstherapie ab?
Was kostet mich die Verhaltenstherapie?
Häufige Verhaltensprobleme in der Hundesprechstunde
Häufige Verhaltensprobleme in der Katzensprechstunde
Häufige Verhaltensprobleme in der Kaninchensprechstunde

Was ist eine Verhaltenstherapie?

Die Tierverhaltenstherapie ist ein Spezialgebiet der Tiermedizin. Sie beruht auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Ethologie (Verhaltensforschung), der Psychologie (Wissenschaft vom Verhalten), der Neurologie (Lehre der Erkrankungen des Nervensystems), der Physiologie (Lehre der normalen biologischen Lebensvorgänge), der Pharmakologie (Wissenschaft von den Wechselwirkungen von Arzneimitteln und dem Organismus) und lernbiologischen Gesetzen. Die verhaltenstherapeutische Tätigkeit erfordert besondere fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten, die durch eine ständige Aktualisierung des vorhandenen Wissens aufrechterhalten werden müssen.

Behandelt werden:
Verhaltensprobleme und Verhaltensstörungen.

Als Verhaltensproblem bezeichnet man eigentlich normale tierische Verhaltensweisen, z.B. Jagen, Bellen, Rangordnungskämpfe oder Angst vor Unbekanntem. Der Mensch findet diese Verhaltensweisen in seinem Lebensumfeld als störend, aus Sicht des Tieres zählen diese aber zum reinen Normalverhalten.

Eine Verhaltensstörung dagegen ist eine echte krankhafte Verhaltensauffälligkeit, wie z.B. Selbstzerstörung (Automutilation), massive generalisierte Angststörungen (Phobien) oder Gegenstände fressen (Pica). Dem erkrankten Tier ist es nicht mehr möglich normal auf Situationen zu reagieren.

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Was sind Ursachen für Verhaltensstörungen/-probleme?

Es ist schön, dass unsere Haustiere uns heutzutage auf vielen Wegen begleiten können. Dadurch wachsen aber natürlich auch die Ansprüche an sie: Tiere sollen reisen, alleine bleiben, sich in fremder Umgebung wohlfühlen, stubenrein sein, einen gewissen Status verkörpern, verträglich mit Artgenossen und anderen Tieren sein, einen Lebenspartner darstellen, die Nachbarn nicht stören ...

Eine erhebliche gesteigerte Erwartungshaltung also, als noch vor einigen Jahrzehnten, wo vom Hund meist nur das Bewachen von Haus und Hof und von der Katze das Bejagen der Hofmäuse erwartet wurde.

Oft werden menschliche Maßstäbe herangezogen, um die Bedürfnisse von Tieren zu erkennen und verstehen. Genau darauf beruhen aber die meisten Missverständnisse.

Daher sind die häufigsten Ursachen sicherlich die oft unnatürlichen Haltungsbedingungen und die Kommunikationsprobleme zwischen Tier und Mensch. Auch Defizite in der Aufzucht und vor allem der Sozialisierungsphase wirken sich sehr negativ auf das Verhalten aus.

Aber jede Verhaltensänderung kann auch organische Ursachen haben, wie die recht häufige Schilddrüsenüberfunktion bei alten Katzen oder durch hormonelle Imbalancen ausgelöste Aggressionen bei Hunden. Nicht zuletzt spielt auch die Genetik eine Rolle.

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Was sind die Ziele und Grenzen der Verhaltenstherapie?

Wenn die Probleme erst einmal da sind, belasten sie meist die Beziehung zwischen Besitzer und Tier schwer. Der Alltag wird oft stark eingeschränkt, Mensch und Tier sind gestresst. Ein entspanntes harmonisches Zusammensein ist nicht mehr möglich.

Nach dem gemeinsamen Ergründen der Ursache des störenden Verhaltens, werden wir dieses durch geeignete verhaltenstherapeutische Maßnahmen dahingehend verändern, dass vorerst eine Verschlimmerung der Entwicklung gestoppt und in der Folge eine Besserung erzielt wird.

Wie deutlich diese Besserung oder sogar Heilung ausfällt, hängt zum großen Teil von dem Problem, vor allem aber auch von Ihnen als Tierbesitzer ab: Sie sind derjenige von dem zu Hause Konsequenz, das genaue Betrachten und Verstehen, das Einhalten des Therapieplanes, das Investieren von Zeit und Geduld verlangt wird. Als Ihr Tierarzt bin ich Ansprechpartner, Helfer und Vermittler ; gemeinsam werden wir es schaffen das problematische Verhalten in den Griff zu bekommen.

In manchen schwerwiegenden Fällen ist es -zumindest zeitweise- nötig unterstützend Medikamente (Psychopharmaka, Homöopathika, Bachblüten, Phytotherapeutika) einzusetzen. Auch hier werden wir gemeinsam einen Weg für Ihren Vierbeiner finden.

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Wie lange dauert eine Verhaltenstherapie?

Jedes Tier ist einzigartig, genauso wie seine Probleme individuell stark ausgeprägt sind. Je nach der zugrunde liegenden Ursache werde ich Ihnen zu Therapiebeginn eine voraussichtliche Prognose stellen.

Bereits zu Therapiebeginn sollten Sie Veränderungen Ihres Tieres feststellen. Wenn nämlich Sie plötzlich anders reagieren, wird sich Ihr Tier Ihnen anschließen, nach dem Prinzip
Reaktion-Gegenreaktion.

Deutliche Verbesserungen des Verhaltens sollten dann innerhalb der ersten Wochen eintreten. Auf jeden Fall dauert jede Form der Therapie mehrere Monate. Manche Maßnahmen müssen
jahre- oder sogar lebenslang beibehalten werden.

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Wie läuft nun eine Verhaltenstherapie ab?

Nachdem Sie an mich überwiesen wurden oder selbst den Weg zu mir gefunden haben, werden wir telefonisch einen ersten Termin vereinbaren.

Vor dieser ersten Sitzung bekommen Sie einen Fragebogen, in dem Sie ausführlich zu dem bestehenden Problem, Ihrem Tier und den Lebensumständen befragt werden. Den möglichst detailliert ausgefüllten Bogen senden Sie an mich zurück. Dadurch ersparen wir uns beim Erstgespräch jede Menge Zeit und Sie sich somit Geld.

Die Verhaltenstherapie wird immer bei Ihnen zu Hause stattfinden. So ist es mir am Besten möglich Ihr Tier in seinem gewohnten Umfeld und in den Alltagssituationen zu beobachten. Bei Bedarf suchen wir dann später die Orte auf, an denen das Problem auftritt, z.B. Menschenmengen, Hundewiese, etc.

Meist wird Ihr Tier beim ersten Besuch von mir auch klinisch untersucht, um organische Ursachen des Verhaltensproblems auszuschließen.

Eine genaue Diagnose ist die Grundlage für den detaillierten Therapieplan, den Sie im Folgenden von mir, auch schriftlich erhalten werden. Wir planen dann gemeinsam, wie die beschriebenen Maßnahmen am Besten von Ihnen umgesetzt werden können.

Die Abstände bzw. Häufigkeit der folgenden Besuche hängt dann davon ab, inwieweit Sie zuhause selbständig das Therapiekonzept umsetzen können und welche Fortschritte oder evtl. neu auftretende Probleme sich zeigen.

Während der kompletten Therapiedauer werden wir in telefonischem Kontakt bleiben. Sie sollten jederzeit anrufen, sobald Ihnen etwas unklar erscheint, Sie etwas nicht mehr wissen oder nicht richtig verstanden haben. Für den Therapieerfolg ist es sehr wichtig, dass ich weiß welche Fortschritte Sie machen, aber auch welche Rückschläge Sie vielleicht erleiden.

Aber lassen Sie sich nicht entmutigen, wir werden das zusammen schaffen!

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Was kostet mich die Verhaltenstherapie?

Wie alle tierärztlichen Leistungen richten sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Folgende Kosten verstehen sich inklusive 19% Mehrwertsteuer.

Erstberatungsgebühr: 25,80 € plus Zeitfaktor (inklusive ausführlichem schriftlichem Therapieplan)
Zeitfaktor: 48,00 € pro Stunde (inkl. aller Folgetelefonate in diesem Behandlungsfall)
Hausbesuch: 2,44 € pro Doppel-Km Anfahrt (Berechnung anteilig)

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Häufige Verhaltensprobleme in der Hundesprechstunde:

  • Aggressionen
    • gegenüber Artgenossen
    • gegenüber Menschen
    • gegenüber sich selbst
  • Angst
    • vor Geräuschen (Gewitter, Sylvester, Schüsse ...)
    • in bestimmten Situationen (Menschenmengen, bestimmten Hunden, Kleinkindern, Umweltsituationen ...)
    • vor dem Alleinebleiben
  • starker Jagdtrieb (Wild, Jogger, Autos, Fahrräder ...)
  • Hyperaktivität
  • Dominanz-, Rangordnungsprobleme
  • Verhaltensstörungen nach schweren traumatischen Erlebnissen (Tierheimhunde)
  • Probleme beim Autofahren

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Häufige Verhaltensprobleme in der Katzensprechstunde:

  • Unsauberkeit oder Markierverhalten
  • Angst:
    • vor Artgenossen
    • vor Menschen
    • vor Umweltsituationen
  • Aggressionen:
    • gegenüber Artgenossen
    • gegenüber bestimmten Menschen
    • gegenüber sich selbst (Selbstverstümmelung, blutig lecken, übermäßiges Putzen)
  • Eifersucht
    • gegenüber Ehepartner
    • gegenüber neuem Baby
    • gegenüber neuer Katze
  • Verhaltensstörungen nach schweren traumatischen Erlebnissen (Tierheimkatzen)
  • Fressen unverdaulicher Dinge (Wolle, Stoff, Erde,…)
  • Unverträglichkeit mit Artgenossen

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Häufige Verhaltensprobleme in der Kaninchensprechstunde:

  • Unverträglichkeit mit Artgenossen
  • Aggressionen gegenüber Menschen
  • Unsauberkeit
  • Zerstören der Wohnungseinrichtung
  • Angst beim Hochheben, Streicheln

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